Fünf Wochen sind schon seit dem grandiosen Zieleinlauf in Brixen vergangen. Fünf Wochen in denen ich sehr schnell wieder in den gewohnten Alltag zurück gekommen bin. Es wurde viel geschrieben über die tollen Erlebnisse und großartige Ergebnisse. Dabei nicht zu vergessen sind die vielen Unterstützer und Sponsoren, die einem solche Erfahrungen erst ermöglichen und dadurch einen großartigen Beitrag leisten. Aus diesem Grund schreibe ich heute über meine Ausrüstung von inov-8, ein britisches Unternehmen, das mich mit sehr durchdachten Produkten unterstützt hat. Denn ohne eine gute Materialgrundlage sind Erfolge wie diese nicht möglich.
Was ist nun notwendig an Ausrüstung für ein Abenteuer wie den Transalpine Run?
Der Veranstalter schreibt hier schon einiges vor, was den meisten Trailrunnern bekannt sein sollte. Interessierte können dies auf der Eventseite der Veranstaltung nachlesen. Ich stelle hier meine Ausrüstung vor, die mein täglicher Begleiter war.
Laufrucksack:
Hier habe ich mich für den neuen inov-8 Race Ultra 10 BOA entschieden. Eine optimale Wahl, denn der Rucksack ist sehr durchdacht, funktional und bequem. Durch seinen Boa-Verschluss lässt er sich an der Seite im Hüftbereich noch enger an den Körper anpassen und ein Hin- und Herrutschen des Rucksackes ist nahezu nicht mehr möglich. Ebenfalls von Vorteil ist, dass sich die bereits enthaltene 2-Liter -Trinkblase um die Hüfte windet. Er bietet in seinem Hauptfach eine Fassungsvermögen von 10 Litern, was absolut ausreichend ist und hat drei kleinere Einsteckfächer, in denen Equipment wie Rettungsdecke, Firstaidkit und weitere Verpflegung locker Platz finden. Durchdacht sind auch die beiden Taschen an der Front, in denen sich das Smartphone (ja auch die neuen größeren wie das iPhone 6S), Riegel oder Gels problemlos transportieren lassen.
Bekleidung:
Zuerst die Kleidungsstücke, die ich täglich direkt auf der Haut getragen haben
- inov-8 Trail Short M 6″: Eine lässige gemütliche Short, die gut sitzt und auch nach längerem Laufen noch bequem ist.
- inov-8 Shirt Base SSZ M : Ein sehr gemütliches kurzarm Shirt, welches dir trotz Schwitzen ein trockenes Gefühl gibt (leider konnte ich dieses Shirt nur am ersten Tag tragen, danach gab es dann täglich das Leadershirt von GORE)
- inov-8 Race Elite Peak: Sonnenschutz für den Kopf 🙂 – bei meiner Haarpracht nicht zu unterschätzen. Bequem, belastungsresistent und chic!
Die zusätzliche Bekleidung im Rucksack bestand aus
- inov-8 Tight: Eine gemütliche Longtight. Ich denke dazu braucht es keine weitere Beschreibung
- inov-8 Longsleve Base LSZ: siehe Shirt Base SSZM
- inov-8 Race Ultrashell HZ: Eine leichte Regenjacke, die Regen (10.000 Wassersäule) und Wind gut abhält, dabei trotzdem funktional bleibt.
- inov-8 Race Ultrapant: Die leichte Regenhose zur oben beschriebenen Regenjacke
- inov-8 Stormshell HZ: (nur an regnerischen Tagen) Eine Jacke, die wasserdicht (20.000 Wassersäule) und windabweisend ist, sinnvoll an kalten, regnerischen Tagen in den Bergen.
- inov-8 Raceglove: leichte funktionale Laufhandschuhe
- inov-8 Raceultra skull: leicht Laufmütze für kalte Tage
Schuhe:
Zugegeben nicht jeder hat die Möglichkeit gleich mehrere paar Schuhe mitzunehmen, ich hatte die folgenden Schuhe im Einsatz
- inov-8 Roclite 280: Ein Schuh den es bestimmt schon die letzten 15 Jahre gibt und der sich auch gut etabliert hat (bis zum letzten Jahr gab es diesen Schuh in der noch leichter Ausführung 240g). Der Schuh eignet sich in nahezu jedem Gelände, von Hochgebirge bis Schotter. Er begleitete mich auf der ersten Etappe, wo wirklich alles mit drin war Wiese, Asphalt, Schottenpiste und schmale Bergpfade, feuchtes und trockenes Gelände. Ein toller belastbarer und überaus bequemer Schuh, vor allem auch für längere Distanzen in den Bergen.
- inov-8 x-talon 212 : Dieser Schuh hat sich bei mir schon in den letzten zwei bis drei Jahren bewährt, vor allem auf nassem Wiesengelände und auf den Trails der Schwäbischen Alb ist dieser unschlagbar. Er hat mich am dritten Tag super getragen. Hier ging es über 50 km auf dem Almenweg von Imst nach Mandarfen im Pitztal. Wie schon der Name des Weges sagt „Almenweg“, also viel Wiese, dazwischen Steine, teilweise auch etwas verblockt. Aufgrund des Regens am Vortag war der ganze Untergrund aufgeweicht, hier hat sich der Schuh richtig gut angefühlt mit maximalem Gripp.
- inov-8 Trailtalon 250: Wow was für ein Schuh! Die wenig profilierte Sohle lässt vermuten, dass der Gripp im Gelände nicht so gut ist. Ich wurde am zweiten und vierten Tag über Fernpass und Timmelsjoch eines besseren belehrt. Ein Schuh der fast jeden Untergrund mitmacht. Ja, er verzeiht dir auch nasses, matschiges Gelände, läuft sich aber auch auf Geröll, harten Schotterpisten und Asphalt exzellent. Ein neuer Schuh, der schon jetzt einer meiner Lieblingsschuhe ist. Wird auch dem Moto „All Terrain Running“ von inov-8 absolut gerecht.
- inov-8 x-talon 225: Last but not least noch ein neuer Trailschuh in der x-talon Serie von inov-8, der mit auf auf die Favoritenliste gehört. Dieser Schuh hat mir den zweiten „WOW-Effekt“ beschert. Die Schuhe der x-talon Serie waren für mich bisher hauptsächlich im nassen, matschigen Gelände einsatzfähig. Mit dieser Erweiterung hat es inov-8 geschafft einen leichten Schuh herzustellen, der tatsächlich in fast jedem Gelände laufbar ist. Ob Geröll, Schotterpiste, Matsch oder kurze Schneefelder, dieser Schuh bietet hier maximalen Gripp und der Läufer fühlt sich sicher und gut aufgehoben.
Generell hat man mit allen Schuhen von inov-8 ein sehr gutes und direktes Gefühl für das Gelände auf dem man sich bewegt. Man spürt den Untergrund, hat aber auf Steinen nicht das Gefühl, dass der Fuß nicht geschützt ist und das bei bestem Tragekomfort.
Stöcke:
LEKI MICRO TRAIL PRO: Ich hätte nie gedacht, dass Stöcke so hilfreich sein können. Vor allem im sehr steilen Gelände bergauf wie bergab haben die Stöcke einen enormen Dienst erwiesen. Schnelles Zusammen- und Auseinanderstecken sparen viel Zeit, hinzukommt dass sie sehr leicht und gut zu verstauen sind.
Weitere Informationen zu den jeweiligen Produkten bekommt ihr bei inov-8 und LEKI direkt. Käuflich erwerben könnte ihr die Produkte bei meinem Partner laufSinn Ulm, hier werdet ihr auch rund um das Laufen, Trailrunning und Swimrun bestens beraten und bekommt alles an Ausrüstung was für diese Sportarten benötigt wird.
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15000- 250- 7- 3-2 fünf Zahlen um die es sich in der letzten Woche gedreht hat. 1500 0 hm im Auf- und Abstieg, 250 km, 7 Tage (Etappen), 3 Länder und 2 Läufer quer durch die Alpen, Start in Garmisch, Ziel in Brixen. Welcher Alpensportler träumt nicht davon mindestens einmal die Alpen von Nord- nach Süd zu queren. So erging es auch mir. Schon während meiner Berglaufzeit habe ich mir irgendwann dieses ehrgeizige Ziel gesetzt und es dieses Jahr in Angriff genommen.
Nicht in der ursprünglichen Besetzung, mit Miriam Köhler, die leider verletzungsbedingt ausfiel, ging ich an den Start, sondern mit der 20 jährigen Ausnahmeathletin Melanie Albrecht. Viel vorgenommen hatten wir uns nicht, der Spaß, die Landschaft und das verletzungsfreie Durchkommen stand im Vordergrund. Dass es dann von Anfang an so herausragend für uns lief, hatten wir nicht erwartet.
Die erste Etappe von Garmisch nach Lermoos sollte eigentlich zum Einrollen genutzt werden, doch was da auf der Strecke passierte, überraschte uns beide. Am Ende gewannen wir diese Etappe mit einem Vorsprung von 16 Minuten. Wir merkten schnell, dass wir gut zusammen harmonierten und sich das gemeinsame Training in Livigno auszahlte.
Am nächsten Tag führte uns die Etappe von Lermoos über den Fernpass nach Imst. Die Strecke verlief sehr viel auf Schotterwegen und wurde auch in etwas abgewandelter Form gelaufen, da wir noch am Start von Regenschauern begleitet wurden. Hier musste wir am Ende des Tages vier Minuten einbüßen und landeten auf Rang 3 der Tageswertung.
Mit viel Respekt gingen alle Läufer, am dritten Tag, auf die „Königs“-Etappe mit 50 km und über 3000 hm. Die ersten 20 km liefen wir zusammen mit den Seniorenläufern Seppi Neuhauser, Urs Jenzer und deren Partner, lediglich das starke polnische Mixed-Team war noch vor uns. Diese konnten wir zügig einholen und auch einen respektablen Vorsprung von ca. 10 min herauslaufen. Bei Kilometer 39 kam für mich der Mann mit dem großen Hammer, unerbittlich und mit aller Macht schlug er zu! Schnell war aller Vorsprung dahin und unsere direkten Konkurrenten Kristin Berglund/Gerald Fister, sowie die Polen zogen an uns vorbei. Es ging nicht mehr viel, der Rückstand wurde größer und größer – bis kurz vor der letzten Verpflegungsstation, 5 km vor dem Ziel. Ich merkte es ging wieder was, hinzu kamen die Anfeuerungsrufe unserer Familien und das Tempo wurde kontinuierlich erhöht. Die vor uns liegenden konnten unserem unendlich langen Schlussspurt nichts mehr entgegensetzen und so konnten wir die bereits verloren geglaubte Etappe noch für uns entscheiden. Was für eine Strecke, was für Emotionen, was für ein glückliches Ende an diesem dritten Tag.
Die Masseurin hatte mich abends ganz schön gequält aber es hatte sich gelohnt, denn ich ging mit „relativ lockeren Beinen“ an den Start. Die Strecke von Mandarfen im Pitztal führte entlang des bekannten E5-Wanderweges über die Braunschweiger Hütte und dem Rettenbachgletscher nach Sölden. Eine landschaftlich sehr reizvolle und schwierige Strecke. Von Anfang an war das unsere Etappe, wir liefen unser eigenes Tempo und rannten als erstes Mixed-Team durchs Ziel.
So langsam fiel das Aufstehen morgens schwerer. An Tag 5 ging es übers Timmelsjoch nach St. Leonard im Passeiertal. Eine schöne, nicht allzu anspruchsvolle Strecke mit ca. 35 km. Am Ende stand für uns ein 2. Platz hinter Tina Fischl/Markus Mingo zu Buche. Der Vorsprung in der Gesamtwertung waren immer noch beachtliche ca. 24 Minuten.
Die vorletzte Etappe von St. Leonard nach Sarnthein ließ uns, und vor allem die Daumendrücker zu Hause, nochmal nervös werden. Bei der Hälfte der Strecke lagen die dritten der Gesamtwertung in Führung. Die Zweitplatzierten Berglund/Fister überholten uns, bei dem Versuch ihnen zu folgen stürzte Melanie und zog sich Schürfwunden an Beinen und Händen zu. Wir beschlossen unser Tempo weiterzulaufen, ungeachtet was weiter vorne passiert. Insgesamt büßten wir an diesem Tag 14 Minuten ein und landeten auf Rang 5, so dass wir mit 9.28min Vorsprung in die letzte Etappe gingen.
Brixen wir kommen! Auf ging’s zum letzten Akt, neben tollen Ausblicken auf die Langkofelgruppe, Drei Zinnen und Sellagruppe, sollte eine Überraschung auf uns warten. Kurz nach der letzten Verpflegungsstation empfing uns meine Frau und meine Schwägerin, die es zuhause vor dem Liveticker nicht mehr aushielten und extra für die letzte Etappe angereist sind. Diese tolle Strecke konnten wir kontrolliert genießen und gemeinsam mit Tina Fischl und Markus Mingo ins Ziel laufen.
Der Gesamtsieg war unser! Inklusive aller möglichen Emotionen.
Alles im Detail zu beschreiben ist an dieser Stelle nicht möglich, man muss es erlebt haben um zu verstehen, was es heißt Teil dieser Läuferfamilie gewesen zu sein.
Mein Dank geht an meinen Ausrüster Inov8 / LaufSinn Ulm, die mir großartiges Material zu Verfügung gestellt haben und an RUBS (Renn und Bikesport Axel Schäfer) für die reichliche Streckenverpflegung.
Ohne ein Team, Freunde und Familie, die einen immer wieder motivieren, mitfiebern und anfeuern wäre das nicht möglich gewesen.
Noch zweimal schlafen dann ist es endlich soweit und mein Saisonhöhepunkt ist da. Bis zur letzten Woche wurde ein 3/4 Jahr viele Kilometer zu Fuß, mit etlichen Höhen und Tiefen durchschritten, genauso wie es die nächsten sieben Tage wohl auch sein wird.
Ein bisschen Aufregung liegt mittlerweile in der Luft, ist es doch wieder etwas anderes und eine völlig neue Erfahrung: Sieben Tage durch die Berge laufen, 253 km, ca. 15000 hm bewältigen und das zusammen mit einer Teampartnerin! War ich bei den Wettkämpfen in der Vergangenheit doch meist auf mich alleine gestellt und konnte mein eigenes Tempo laufen. Auch die Anzahl der Kilometer in einer Woche ist absolutes Neuland für mich – so viele kamen höchstens mal im Trainingslager zusammen. Aber in einem Wettkampf?!
Von den Höhenmetern reden wir am besten gar nicht, ich kann mich an keine Trainingswoche in den letzten 10 Jahren erinnern, die so viele Höhenmeter in sich hatte. Man darf also gespannt sein?! Und ich bin es auch…
Mein Training und die wenigen Wettkämpfe bis dato verliefen gut. Vergangene Woche wurde dann der letzte Feinschliff zusammen mit meiner Teampartnerin Melanie Albrecht in Livigno gemacht. Das gemeinsame Laufen hat uns Spaß gemacht und mit jedem Tag stieg/steigt die Vorfreude auf das Abenteuer. Die letzten Tage standen dann voll im Zeichen der Regeneration – Gas rausnehmen und Beine hochlegen.
Über meine Packliste für das Rennen schreibe ich bewusst nichts, ich denke man konnte in den letzten Tagen viel darüber lesen und jeder sollte für sich selbst entscheiden was er mitnimmt, was an Verpflegung etc. gut für ihn ist.
Spannend ist auch wer so alles mit an der Startlinie stehen wird. So sind neben „Altmeistern im Berglauf“ wie Markus Kröll, Helmut Schießl, Florian Heinzle und Seppi Neuhauser auch zwei frühere Bahn- und Straßenläufer, Sebastian Hallmann und Alexander Lubina, mit am Start. Man darf gespannt sein, wie es den jeweiligen Teams ergehen wird.
Das Abenteuer kann losgehen!
Wir freuen uns auf eine tolle Woche in den Bergen mit viel Spaß, Grenzerfahrungen, überragenden Panoramen und einfach nur laufen mit vielen Freunden und Bekannten. Über allem steht natürlich das Durchhalten!
Ich bin noch immer geflasht vom Ergebnis der Berglauf DM 2016. Platz 4 im Gesamteinlauf, Platz 3 mit der Mannschaft und mein erster (und vielleicht auch letzter) Deutscher Meistertitel der Senioren (M35). Was soll ich zu diesem Wettkampf bzw. dieser Meisterschaft noch mehr schreiben, das Ergebnis sagt eigentlich schon alles?! Die Motivation dort an den Start zu gehen war dieses Jahr nicht groß. Das einzigste schlagkräftige Argument für dieses Vorhaben war den Mannschaftstitel vom letzten Jahr zu verteidigen und einfach nur für die Mannschaft der LG Brandenkopf mein Bestes zu geben. Nach dem ich die Startliste gesehen habe, war für mich klar dass es eigentlich schon alles braucht um unter den ersten 10 ins Ziel zu kommen, dass es mit der Verteidigung des Mannschaftstitels eng wird war auch im Vorfeld schon klar. Liegt der Fokus beim Transalpine Run von Garmisch nach Brixen in knapp 4 Wochen und fehlten im Training die schnellen Einheiten für einen solchen Wettkampf.
Nach 3 Stunden stressfreier Fahrzeit über die Schwäbische Alb und die A7 erreichten wir am Samstag Nachmittag Füssen und trafen uns gleich bei der Startnummernausgabe, an der Talstation der Regelbergbahn, mit den anderen Teamkameraden der LG Brandenkopf um gemeinsam das Hotel zu beziehen. Nach einem kurzen Abendspaziergang entlang am See (mit Heavy Metal -Beschallung vom dort stattfinden „Rock the King-Openair“) ging es im dortigen Hotel am See zum gemeinsamen Abendessen, zusammen mit der Mannschaft der LG und weiteren Lauffreunden. Nach dem lustigen vorwettkampflichen Beisammensein ging es dann zurück in unsere Pension und im Schlaf Kraft zusammeln für den nächsten Morgen.
Am Sonntag früh ging es um 08:30 Uhr zum Startgelände an der Talstation der Tegelbergbahn, wo sich dann auch schon die vermeintlichen Favoriten für den Start um 10 Uhr vorbereiteten. Nach kurzem Mannschaftsbild und gemeinsamen Einlaufen viel der Startschuss pünktlichst um 10 Uhr. Die Strecke führte zu erst ca 1 km mit leichtem Gefälle über das Parkplatzgelände auf eine Forststraße, der wir dann bis km 5 folgte, im Wechsel zwischen mehreren kurzen aber steilen Anstiegen und Flachpasagen. Bei Km 5 führte uns der Weg dann die restlichen 2,5 km und 470 hm über eine Skipiste zur Bergstation der Tegelbergbahn. Schon auf dem ersten km bildete sich ein ca 15 köpfige Führungsgruppe angeführt von Yosief Tekle und Tulu Wodajo, Addisu mit einem Tempo von ca 3:00 min /km. Ich hielt mich erstmal eher im Mittelfeld dieser Gruppe auf und beobachtete was passiert, als die beiden anführende das Tempo am ersten Anstieg nochmals etwas verschärften wurde auch die Führungsgruppe etwas kleiner mit etwa sieben Läufern darunter schon der spätere Sieger Toni Lauterbach, der letztjährige deutsche Berglaufmeister Josef Katip und noch einige andere Läufer. Ich hielt mich ständig zwischen Platz 5 und Platz 7 auf. Bei ca km 3 lief dann Jonas Lehmann auf mich auf und zog an mir vorbei, kurz darauf auch Benedikt Hoffmann. Ab diesem Zeitpunkt startet auch ich wieder meine Aufholjagd, auch mit dem Wissen dass der steile Skihang noch kommt und ich hier meine Stärke voll und ganz abspielen kann. Kurz vor KM 5 konnte ich dann Tulu Wodajo, Addisu einsammeln. Ich merkte dass ich auch Yosief Tekle und Benedikt Hoffmann an diesem steilen Anstieg wieder näher kommen konnte und die Jagd ging weiter, war eventuell noch eine Medallie drin? Ca 700m vor dem Ziel konnte ich dann Yosief noch aufsammeln, das war der Grundstein für Platz 4. Im letzten steilen Anstieg konnte ich dann nochmals etwas Vorsprung zu Yosief Takle herauslaufen, im Blick auch immer noch Benedikt Hoffmann der auf Platz 3 lief, doch diese 20 sec sollten genug Vorsprung für ihn sein, so dass ich auf den letzten 200m ihm auch nicht mehr gefährlich werden konnte. Der Vorsprung auf den 5.Platz ist auf den letzten Metern auf 12 Sekunden angestiegen und ich konnte den 4.Platz relativ sicher ins Ziel laufen. Was für ein Erfolg, und das ohne große Vorbereitung auf diese Meisterschaft.
Was mich etwas verwundert hat, ist die defensive Verhaltensweise der Kaderathleten beim einzigsten Rennen, bei dem es um die Qualifikation für internationale Meisterschaften geht, eigentlich dürfte es diesen Athleten nicht passieren, dass ein Läufer der M35 der keine Ambitionen mehr für das Nationalteam hat vor ihnen im Ziel ist.
Spannend wird die Nominierung zur WM in Bulgarien: Klar gesetzt sind Toni Lauterbach, Jonas Lehmann und Benedikt Hoffmann, doch wer wird als vierter und fünfter Mann mit zur WM nach Bulgarien fahren. Ich bin vor zwei Jahren aus dem Nationalteam zurück getreten und werden dem Team auch nicht zur Verfügung stehen, Yosief Tekle darf nicht für Deutschland starten, Toni Lauterbach war/ ist sich auch nicht sicher ob er für das Team zur Verfügung steht, findet am gleichen Wochenende wie die Berglauf-WM auch der Dolomitenmann statt (eine Stafette aus Bergläufer, Mountainbiker, Gleitschirmfliegen und Kajakfahrer) was sicherlich medial und finanziell lukrativer ist. Bleibt am Ende dann der Mountainbiker Andreas Seewald und der noch junge Läufer Maximilian Zeus zur Verstärkung des Teams. Man darf gespannt sein wieKurt König die Mannschaft zur WM zusammen stellt. Fakt ist dass seine Kaderathleten mutiger an solche Rennen rangehen müssen um auch international Fuß zu fassen.
Bei den Frauen konnte Michel Maier mit deutlichem Vorsprung vor Melanie Noll und der U20 Athletin Sarah Kistner ihren ersten deutschen Berglauftitel holen. Platz vier ging an Nadia Dietz (LG Brandenkopf) die in ihrem ersten Jahr bei den aktiven ein gutes Ergebnis ablieferte.
Die TUS Heletersberg konnte dieses Jahr die Mannschaftswertung deutlich vor der LAC Quelle Fürth und der LG Brandenkopf gewinnen. Bei den Frauen holte den Mannschaftstitel die PTSV Rosenheim vor der LG Brandenkopf und dem Skiclub Gaissach.
Weitere Ergebnisse zum Tegelberglauf und zur deutschen Meisterschaft findet ihr hier
Was nicht zu empfehlen ist, ausser man liebt es durch Touristenströme zu laufen, ist der Rückweg über Schloß Neuschwanstein, es ist zwar ein Wunderschöner Trail mit tollen Ausblicken, aber spätestens am Schloß angekommen macht der Rückweg keinen Spaß mehr…
Timo Zeiler 