So hier sitze ich nun am Flughafen in Stuttgart auf der Reise zu meinen Saisonhöhepunkt, naja Saisonhöhepunkt? Wohl eher nicht! Nach dem ich den ganzen Sommer mit einer Verhärtung in der Wade zu kämpfen hatte, ist es wohl eher der Einstieg ins Aufbautraining für die nächste Saison mit großem Abenteuerfaktor. Abenteuer ist das richtige Stichwort für die Reise, es fängt schon am Flughafen an, früh morgens um 05:30 Uhr fällt man als Trailunner dort schon auf, in der Schlange beim Checkin lauter Leute in Anzug, Hemd und Sakko -typisch Business. Krasser können die Gegensätze kaum sein zu Beginn einer solchen Reise. Es ist schön zu wissen dass man den Stress des Arbeislebens hinter sich lässt eine Woche das tun was den Kopf befreit.
Angemeldet für den Wettkampf im Hohen Atlas habe ich mich schon lange, die Überlegung war bis zu letzt wie ich diesen anspruchsvollen Trail über 2 Tage gestalten werde. Entweder nur hinfahren und die Gegend um den Toubkal genießen oder doch mitlaufen und einfach den Wettkampfcharakter ausblenden. Ich habe mich für zweite Variante entschieden, schließlich ist es ja das Abenteuer was Trailrunning ausmacht, nicht der Wettkampf -einfach nur laufen eine neue Gegend, neue Freunde und ja auch eine andere Kultur kennen lernen. Jedenfalls freue mich auf eine Woche Marokko -4 Tage im Hohen Atlas rund um den ca 4000m Hohen Toubkal danach noch 3 Tage in Marrakesch, die Stadt und die andere Kultur entdecken.
Hier der Link zur Veranstaltung http://www.atlas-trail.com/en/
Freue mich schon euch von dem Abenteuer zu berichten….
Endlich mal wieder in der Heimat laufen! Nach den Deutschen Berglaufmeisterschaften im Bayrischenwald und dem Montafon Totale Trail stand dieses Wochenende mal kein Wettkampf auf dem Programm, naja das Training lief diese Woche nach der Belastung am letzten Wochenende auch nicht so optimal, also kam die Hometrail Veranstaltung von Christian Filk, Benjamin Klöppel (we run 4 fun) und laufSinn Ulm gerade zur richtigen Zeit. So fuhr ich kurz entschlossen nach Blaubeuren um Rund um den Blautopf und das schöne Schwabenstädtchen (Dörfchen?) Blaubeuren mit ca 20 Gleichgesinnten die Trails unsicher zu machen.
Geboten wurden, wie in der zwischen Zeit fast über all üblich, zwei Strecken eine längere mit ca 15 km und eine kürzere mit 10 km, also war für jeden etwas mit dabei. Die Teilnehmer teilten sich ihrem Befinden und Leistung entsprechend auf die beiden Strecken auf. Positiv war auch dass sich die beiden Gruppen und Strecken immer mal wieder querten so konnten sich schwächere Läufer immer wieder mit auf die kürzere Route begeben. Die Streckenauswahl war perfekt viele Single Trails, knackige Anstiege und immer wieder wunderschöne Aussichtspunkte wechselten sich ab. Ich bin immer wieder überrascht was für Wege und Anstiege sich auf der Schwäbischen Alb verstecken, die 15 km Strecke hatte am Ende immerhin 890 Höhenmeter! Wer die Gegend um Blaubeueren und ihre Trails kennenlernen will sollte sich unbedingt den 30. September vormerken, hier findet dann im Rahmen der 4 Trails for Germany zum ersten Mal ein Trailrennen statt, hierzu folgen aber an anderer Stelle nähere Infos.
Vielen Dank für die tolle Organistaion des kleinen Lauftreffs, es mach immer wieder Spaß mit Gleichgesinnten zusammen zu laufen und alte und neue Bekannte zu treffen.
Man muss ja jedes Jahr etwas Verrücktes machen. Nach dem Livigno Skimarathon mit 32 km / 3000 hm im vergangenen Jahr, habe ich mir dieses Jahr den Montafon Totale Trail mit 47 km und 4300 hm im Aufstieg und 3000 hm im Abstieg ausgesucht.
Die Strecke führte uns von Schruns über das Hochjochgebiet (mit Sennigrat, Kreuzjoch und Grasjoch) nach St. Gallenkirch. Von dort ging die Strecke über die Skipiste nach Garfrescha und weiter durch das Skigebiet entlang der Valisera Bahn zur Alpe Nova. Hier führte uns der Streckenverlauf durch ein schönes Tal auf das Matschuner Joch, Matrisella und Versettlaspitze zum Ziel an der Nova Stoba (bekannt von vielen Apres Skiparties).
Zu Beginn konnte ich einige Zeit mit Ivan Paulmichl gemeinsam laufen, musste ihn dann aber sehr frühzeitig ziehen lassen. Er lief sein Rennen äußerst souverän zu Ende und pulverisierte den Streckenrekord um ca 50 Minuten auf 6:19 Stunden. Ich beendete das Rennen mit Platz 11 und einer Laufzeit von 07:35 Stunden. Für mich war es ein solides Rennen, das meinen Kampfgeist forderte, inklusive Genusslaufen in einer traumhaften Umgebung und auf technisch anspruchsvollen aber sehr schönen Wegen.
Hier geht es zu den weiteren Ergebnissen
Über die Strecke getragen hat mich dieses mal mein Lieblingsschuh der inov-8 xtalon 225. Ein Schuh, der in jeglichem Gelände besten Grip hat. Die inov-8 RaceUltra Vest hat mit perfektem Halt mein Trinken und andere Needs, die ein Trailrunner dabei haben sollte, perfekt beherbergt.
Die Reise zu meiner 19. Deutschen Berglaufmeisterschaft führte uns dieses Jahr in den Bayrischen Wald, genauer nach Bayerisch Eisenstein. Schon die Anreise dorthin war außergewöhnlich, über Stuttgart A8 München und die A92 bis Deggendorf. Von dort aus ging’s ca. 50 km durch die „Pampa“, nur kleine Aussiedler sind zu erkennen (die Ortschaften mit den kleinen grünen Ortsschildern), immer Richtung Tschechische Grenze. Schlußendlich kamen wir nach 4,5 Std. Autofahrt in Bayerisch Eisenstein am Ostende der Republik um 23 Uhr an. Zum Glück hatte Alfred auf uns gewartet und uns schon im Vorfeld im Quartier eingecheckt, denn um 23 Uhr war in dem Dorf, direkt an der tschechischen Grenze, niemand mehr unterwegs.
Um 9.30 am Morgen trudelte so langsam das „Who is who“ der deutschen Berglaufszene auf dem sonnigen Dorfplatz ein. Sicherlich einige Gesichter fehlten…nicht zuletzt die amtierenden Titelträger. Der Startschuss fiel um 10 Uhr und insgesamt 243 Läuferinnen und Läufer machten sich auf die 13,5 km mit 800 hm. Gleich zu Beginn wurde ein schnelles Tempo vorgelegt, eine Sechser-Gruppe konnte sich lösen, darunter auch die Favoriten auf den Gesamtsieg. Ich ließ es etwas langsamer angehen und befand mich unter anderem mit Jonas Lehmann und Vereinskollege Bruno Schumi in der Verfolgergruppe. Die Strecke war sehr abwechslungsreich und führte von breiten Forstwegen, über schmale Trails bis zu den finalen 80 Treppenstufen, ins Ziel am Gipfel des Großen Arbers.
In einem spannenden Dreikampf zwischen Maximilian Zeus, Benedikt Hoffmann und Marcel Krieghoff hatte Maxi am Ende die Nase vorne und kam als Deutscher Meister 2017 verdient ins Ziel. Benedikt konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz steigern und wurde Vizemeister vor Marcel Krieghoff. Der erfahrene Straßenspezialist Sebastian Hellmann konnte sich im Feld der jungen Wilden behaupten und erzielte einen sehr guten fünften Platz, hinter Davor Aaron Bienenfeld und vor dem Pfälzer Jonas Lehmann. Dahinter arbeiteten Bruno und ich gut zusammen und konnten somit noch ein paar Plätze gut machen, was wichtig für das Mannschaftsergebnis war. Bruno konnte den achten Platz für sich verbuchen, ich lief mit meinem inov-8 x-talon 200 als Zehnter ins Ziel, das hieß Sieger und Deutscher Meister in der AK 35. Unser gutes Mannschaftsergebnis wurde durch unseren dritten Mann Ulrich Benz (Platz 17) komplettiert. Hinter SSC Hanau-Rodenbach I wurden wir Vizemeister, dritter wurde die zweite Mannschaft des SSC Hanau-Rodenbach.
Die Frauenkonkurrenz konnte die junge Sarah Kistner in absolut sourveränder Manier für sich entscheiden. Sie wurde mit einem Vorsprung von 4:30 min verdiente Deutsche Meisterin 2017 und ließ Gesa Bahn und Julia Belger keine Chance. Dahinter liefen Lisa Wirth, Altmeisterin Melanie Noll und Lokalmatadorin Tina Fischl auf die Plätze. Hier geht es zu den weiteren Ergebnissen der DM.
Wie im Vorfeld angekündigt waren dies meine letzten Deutschen Meisterschaften als aktiver Athlet. Die Bühne mit einem deutschen Juniorentitel, fünf Meistertitel in der Hauptklasse, zwei Seniorentitel und vielen Mannschaftserfolgen mit der LG Brandenkopf, zu verlassen lässt mich dankbar zurückblicken. Während all den Jahren war mir Wilfried Raatz ein herausragender Trainer, Forderer- und Förderer, Ermutiger, Supporter und stets guter Freund.
Der Arberberglauf wurde von Organisations-Team sehr gut organisiert und die Strecken Auswahl war auch top. Als erfahrener Läufer muss ich mich jedoch schon wundern, wie es sein kann, dass die Verantwortlichen vom Verband über Nacht die Strecke verändern. Schließlich wird eine solche Veranstaltung über viele Monate geplant und organisiert. Einige Läufer hatten im Vorfeld die Strecke auch besichtigt um sich auf die Gegebenheiten einzustellen. Warum war das so? Hat der DLV und BLV die Strecke nicht gesichtet, um eventuelle Gefahrenstellen durch Witterungseinflüsse zu lokalisieren? Sind sie doch für die Genehmigung mitverantwortlich… So eine beispiellose Aktion habe ich in meiner langen Berglaufkarriere noch nicht erlebt.
Timo Zeiler 




















