Ist es nicht schön wenn es Trailveranstaltungen in der Heimat gibt? Das Trailmagazin um Denis Wischniewski und seine Familie machten dies nun schon zum dritten Mal möglich. 3 Tage Trailrunning auf der Schwäbischen Alb rundum das Schloss Lichtenstein und den Traifelberg. An den ersten beiden Tagen gab es jeweils zwei geführte Trailtouren mit den Guides der Hohenzollern Trailrunner, verschieden Vorträge und Workshops zum Mitmachen. Am abschließenden Wettkampftag standen ein Marathon (45km /1800hm) und ein Halbmarathon (22km / 1050hm) zur Auswahl.
Los ging es wie jedes Jahr an Christi Himmelfahrt, im Volksmund auch Vatertag gennant, um 13:30 Uhr mit zwei geführten Trailrunden über ca. 15 und 25 km. Die Guides der Hohenzollern Trailrunner hatten im Vorfeld wieder wunderbare Strecken ausgesucht, die den 150 Camp-Teilnehmern viel Schweiß und ein riesiges Grinsen ins Gesicht zauberten. Am Nachmittag hielt ich einen Workshop zum Thema „Tipps und Tricks zum richtigen Bergauf laufen“. Hierbei bekamen die rund 20 Teilnehmer praktische Übungen zur Athletik und zur Bergauf-Lauftechnik gezeigt. Den Ausklang fand der Abend beim schwäbischen Nationalgericht „Maultaschen“ und/oder typisch italienisch mit Pizza und netten Gesprächen.
Am zweiten Tag ging es schon um 10:30 Uhr mit dem Programm los. Gestartet wurde bei bestem Wetter wieder mit einer geführten Tour über 20 km. Gemeinsam liefen 120 Laufliebhaber über die tollen Trails meiner Alb. Jaaaaa, sie sangen sogar spontan, an der Ruine Greifenstein, einem Wanderer ein Geburtstagsständchen, sodass nicht nur die Läufer happy waren, sondern auch die Wanderer und Mountainbiker. Am Nachmittag wurden weitere Workshops und Vorträge angeboten, die auch kräftig anklang fanden. Um 17 Uhr starteten die Kleinen beim Kids-Race. Abends dann noch das Racebriefing und anschließend erzählte Denis beeindruckend von seinem Mega-Projekt 2016 – 50 Tage München – Instanbul.
Tag 3 – Raceday! Schon früh morgens war klar, dass das heute eine Hitzeschlacht geben sollte. Die Temperaturanzeige meines Autos zeigte bei der Fahrt über die Alb um 8:00 Uhr schon 20 Grad an. Der erste Startschuss, für den Marathon, fiel um 10 Uhr. Jede Menge bekannte Gesichter waren an der Startlinie versammelt. Der Topfavorit über diese Distanz war klar Benjamin Sperl. Bei den Frauen konnte man im Vorfeld keine klaren Favoriten erkennen. Das Marathonrennen blieb, bei den Herren, bis zuletzt richtig spannend. Benjamin Sperl und Florian Felch lieferten sich einen tollen Fight bis ca. 200 m vor dem Ziel. In der Hitzeschlacht vom Lichtenstein hatte Florian Felch am Schluss noch ein paar Körner mehr und konnte das Rennen so für sich entscheiden. Dritter wurde Michael Sommer, eine regionale Ultralauf Legende. Für die größte Überraschung des Tages sorgte die Siegerin des Marathons, Elisabeth Fladerer. Sie kam schon als gesamt Dritte, mit riesigem Abstand, über die Ziellinie und lief lange Zeit bei den beiden führenden Männern mit. Platz zwei belegte Anke Friedl und Platz drei Lokalmatadorin Pamela Veith. Hier geht es zu den weiteren Ergebnissen.
Der Halbmarathon startete etwas später um 10:30 Uhr. Hier gab es bei den Männer und Frauen schon ein paar mehr Favoriten. Bei den Frauen stand neben Elke Keller, der Vorjahres Siegerin, auch Josefine Lißner, die die Trailszene seit letztem Herbst aufmischt, mit am Start. Bei den Männern war die Liste noch etwas länger. So standen neben mir, Darko Tesic, Florian Gall und der kurzfristig nachgemeldete Luigi de Francheschi mit an der Startlinie. Auch dieses Rennen war bis zuletzt spannend. Vom Start weg lief Florian Gall als führender Läufer ein ordentliches Tempo, dem ich erstmal nicht folgen konnte. Ich hielt mich zusammen mit Darko Tesic 200 m hinter ihm auf, merkte aber dass er bergauf nicht weglaufen konnte. So versuchte ich mein Rennen gleichmäßig zu laufen und ihn auf Sichtkontakt zu halten. Darko brach bei Kilometer fünf weg, so musst ich die Verfolgung alleine aufnehmen. Beim ersten langen Abstieg, von der Nebelhöhle nach Unterhausen, verlor ich etwas den Überblick und den Sichtkontakt. Hier trafen die Läufer der beiden Rennen aufeinander und wir mussten viele Marathonläufer überhohlen. Unterwegs bekam ich die Info, dass Florian etwa 30 sec vor mir ist. Eigentlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr damit gerechnet ihn nochmal einholen zu können. Aber es kam anders – besser gesagt, der steile Anstieg von Unterhausen zum Gießstein kam mir zugute. Etwa bei der Hälfte der Steigung lief ich überraschenderweise wieder auf, hängte mich erst an ihn ran und zog dann auf dem letzten Drittel der Steigung an ihm vorbei. Ich nahm nochmals Tempo raus, damit er mitlaufen konnte, kurze Zeit später musste er aber abreisen lassen, so konnte ich einen guten Vorsprung ins Ziel heraus laufen und das Rennen für mich entscheiden. Zweiter wurde Florian Gall und als starker Dritter überquerte Luigi die Ziellinie. Das Frauenrennen konnte überraschend Nicole Jäckel für sich entscheiden. Platz zwei belegte Josefine Lißner zusammen mit Elke Keller, die beiden liefen Hand in Hand über die Ziellinie. Hier geht es zu den weiteren Ergebnissen.
Die Veranstaltung war wieder sehr gelungen und ich freue mich schon auf eine weitere Austragung des Trailcamps und des Rennens im nächsten Jahr.
Ihr wollt auch Tipps und Tricks rund um Berglauf und Trailrunning von mir? Dann meldet euch noch schnell zu meinem Trailcamp, vom 02. bis 09. Juli in Südtirol, an